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Stefan Rath
Geschichte

1902–1938
Stefan Rath
Jahrhundertwende
Stefan Rath (*1876, ⴕ1960) kommt 1894 zur Aushilfe ins Geschäft seines Onkels Ludwig Lobmeyr. Er absolviert Kurse in Zeichnen und Stillehre und wird im Unternehmen konsequent aufgebaut, 1902 schließlich Teilhaber. 2003 heiratet er Marianne Salcher, die Zwillinge Hans Harald und Marianne kommen ein Jahr später auf die Welt.
Stefan Rath erlebt als junger Geschäftsmann die letzten Jahre einer, wie er sagt „geschmacklich und künstlerisch ruhigen, ja problemlosen Epoche“. Er wird der Lobmeyr sein, der das Unternehmen in die Moderne führt: Für die 1903 gegründete Wiener Werkstätte um Josef Hoffmann und Koloman Moser wurde Lobmeyr bald zu „Der Werkstätte“ für das Material Glas und damit Teil des Bestrebens, Wien zum Zentrum der neuen Geschmackskultur im Kunstgewerbe zu machen. 1912 war Stefan Rath Gründungsmitglied des Werkbunds in Österreich und präsentierte mit großem Erfolg auf der großen Werkbund-Ausstellung in Köln 1914.


Aufbruch in die Moderne
Lobmeyr arbeitet nun mit den bedeutendsten Protagonisten der Wiener Moderne und des Wiener Art Déco im Kunstgewerbe zusammen: Neben Josef Hoffmann sind das Professoren der Kunstgewerbeschule wie Oskar Strnad, Michael Powolny, Rudolf von Larisch, Otto Hofner und Carl Witzmann. 1929 geht aus der bahnbrechenden Zusammenarbeit mit dem Architekten Adolf Loos das für seine Zeit unverschämt schlichte Becherservice Nr. 248 mit dem genialen Steindlschliffboden hervor – ein moderner Klassiker. Wegweisend auch die mit Oswald Haerdtl realisierten hauchzarten Musselinglasgefäße, die bis heute in der ganzen Welt bewundert werden. Auch die Lobmeyr-Luster für die Mailänder Triennale und weitere sind stilbildend.
100-jähriges Firmenjubiläum
1918, nach dem Tod des Onkels und nach Kriegsende gründet der nunmehr 42-Jährige die Firma “Lobmeyr’s Neffe Stefan Rath” in der traditionellen nordböhmischen Glasgemeinde Steinschönau. Hier beschäftigt er die besten, während des Krieges arbeitslos gewordenen Graveure. Es entstehen die großen Arbeiten, welche die Ära des österreichischen Art Déco vorausnehmen und 1925 auf der großen Pariser Kunstgewerbeausstellung die Welt erstaunen, etwa die Gläser mit Gravuren von J. Horejc oder von Kysela. Zum 100-Jahre Jubiläum 1923 ist mit der Ausstellung im Wiener Kunstgewerbemuseum – heute MAK – ein neuer Höhepunkt in der Firmengeschichte erreicht.


„Kleine Kristallschatzkammer“ gerettet
1938 übernimmt Stefan Raths Sohn Hans Harald die Wiener Firma, Stefan zieht sich nach Steinschönau zurück, wo bis zur Verstaatlichung des Betriebes durch den nunmehr kommunistische Tschechoslowakei 1948 noch große gravierte Arbeiten unter dem “Alten Herrn” entstehen. Entwürdigend für ihn war der Versuch der Tschechoslowakei, dem Wiener Stammhaus die Markenrechte zu entziehen. Der Internationale Gerichtshof wies dies ab. 1951 kehrte Stefan Rath mit seiner “kleinen Kristallschatzkammer” nach Wien zurück, die heute einen Teil des “Wiener Glasmuseums – Lobmeyr” bildet.
1949 kommt es zu einer Einladung seitens des Museum of Modern Art in New York. Die daraus resultierende Ausstellung wandert noch in weitere Museen weltweit, viele Gläser verbleiben in den hochrangigen Sammlungen.
GESCHICHTEN
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