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Der Loos-Schliff
Handwerkskunst

1931 entwarf der Architekt Adolf Loos, ein Wegbereiter der modernen Architektur, für Lobmeyr das Trinkservice Nr. 248 – heute ein Designklassiker.

Aus rund wird eckig
Wie auch in den Bauten des Architekten herrschen beim Loos-Service die gerade Linie und der rechte Winkel vor, tatsächlich besteht der Originalentwurf aus wenig mehr als fünf Rechtecken für die zylindrischen Formen. Da geblasenes Glas aber nie ganz kantig eingeblasen werden kann, muss, wenn die Becher aus der Glashütte kommen, erst einmal die Rundung des Bodens plan geschliffen werden. So wird die Standfläche des Rohlings zuerst auf einer Eisenplatte mit Siliziumkarbidmehl und dann fein auf einer Diamantscheibe solange abgeschliffen, bis die Rundung am Boden weg und die Zielhöhe erreicht ist.

Das radikal moderne Set aus zylindrischen Becherformen und einer Karaffe besitzt am Glasboden einen feinen und nicht unaufwändigen Diamantschliff, der den Minimalismus des Entwurfs mit Leben erfüllt und elegante, faszinierende Lichtreflexe ergibt.

Viele kleine Diamanten
Dann erst beginnt der Dekorschliff. An einem großen Schleifrad mit mehreren Rillen wird jeder zweite längslaufende Keilschnitt zunächst leicht angeschliffen, das Glas wird dann für die kreuzenden Querrillen um 90 Grad gedreht. Erst dann wird an einem feinen Korund-Keilrad jede Linie vorsichtig bis zum Rand im Keilschliff durchgezogen – kreuz und quer. Die zueinander rechtwinklig stehenden Keilschliffreihen ergeben dann kleine spitze Pyramiden in der Fläche. Danach wird der Boden noch leicht facettiert, damit nichts aussplittern kann. Die feinen Pyramiden des sogenannten Diamantschliffs werden zum Schluss noch mit Polierpulver vorsichtig gebürstet für einen eleganten, seidenmatten Glanz.